Bärlauch

Pesto kennt jeder, eingelegte Knospen und Bärlauchkavier sind ein Geheimtipp.

Es ist April und zum Frühling dazu gehört auch das Sprießen der ersten Bärlauchblätter in feucht – schattigen, humusreichen Au- und Buchenwäldern. Er ist bekannt dafür, die Lebensgeister nach dem Winter zu wecken und Krankheiten abzuwehren. Deshalb wurde er auch Heilpflanze des Jahres 1992. Waldknoblauch und wilder Lauch sind weitere Namen für den engen Verwandten der Zwiebel, des Schnittlauchs und des Knoblauchs.

Er ist Entschlackungs- und Kraftnahrung nach einem langen Winterschlaf nicht nur für die Bären. Gerade die Bärin braucht Kraft, um das über den Winter neu entstandene Leben in ihrem Bauch auf die Welt zu bringen. Früher galt dieses Tier deshalb als ein Zeichen der Auferstehung.

Die Blätter sind lanzettig, mit einer markanten Mittelrippe. Beim Sammeln muss man sie nicht nur am Geruch erkennen können, denn es gibt giftige Doppelgänger, die es zu erkennen gilt. Für den Eigenbedarf gesammelt wird außerhalb von Naturschutzgebieten; in Hamburg und Brandenburg ist das Pflücken generell verboten, denn dort steht die Pflanze auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.

Spätestens im Mai erscheinen die sternförmigen weißen Blüten, die den Waldboden zieren. Dann werden die Blätter weniger schmackhaft, beginnen zäh zu werden und verlieren an Kraft. Aber Knospen und Blüten sind im Salat, Quark und Butter essbar und ich finde sie fast noch leckerer als die Blätter. Und wenn sich im Mai / Juni aus den Blüten die dreiteiligen Samenkapseln, das s.g. Bärlauchkavier entwickeln, ist das eine Geschmacksexplosion. Von den Blättern sind dann oft nur noch schlaffe, gelbe Lappen übrig.

Bärlauch hat von den Zwiebelgewächsen den höchsten Gehalt an Schwefelverbindungen. Das enthaltene Alliin wird beim Schneiden in Allicin verwandelt und dieses wirkt antibiotisch, gefäßerweiternd, der Blutdruck ebenso die Blutfettwerte werden gesenkt, Giftstoffe effektiv abgebaut und ausgeschieden.
Genießen Sie ihn, er wird Ihre Wintermüdigkeit vertreiben, das Immunsystem stärken und der hohe Chlorophyllgehalt reduziert sogar den gefürchteten Mund- und Körpergeruch.

Eingelegte Knospen für Spaghettisauce, Aufläufe, Beilagen und vieles mehr

Bärlauchknospen werden in stark gesalzenem, hellen Balsamico eingelegt. In einem Liter Balsamico werden 2 EL Salz gelöst. Einmal am Tag werden die Knospen in der Flüssigkeit geschwenkt.

Nach drei Tagen wird abgeseiht. Den gesalzenen Balsamico kann man zum Würzen und zur weiteren Verwendung aufbewahren. Die Knospen füllt man in kleine Gläschen und füllt mit Olivenöl auf. Alle Knospen sollten mit Öl bedeckt sein. Die so haltbar gemachten Knospen können Sie ein Jahr lang genießen.

Bärlauch-Gemüse Quiche

  • Für den Teig:

    250 g Dinkel Vollkornmehl
    125 g Quark
    1 Ei
    125 Butter
    1 TL Salz

    Alle Zutaten zu einem glatten Teig verkneten und eine gefettete Springform auskleiden, den Rand nach oben ziehen.

  • Für die Füllung:

    400 g Spinat kurz andünsten und mit Salz, Pfeffer, Muskat würzen
    1 Zucchini, 1 Möhre raspeln
    20 Blätter Bärlauch klein schneiden

    Alles zusammen mischen und auf dem Teig verteilen.

  • Für die Sauce:

    5 Eier
    1 Päckchen Hafersahne
    150 g geriebener Käse

    Alles verquirlen und mit Salz, Pfeffer, 1/4 geriebener Muskatnuss, 1/2 TL Thymian würzen.

    Ca. 15 Krischtomaten halbieren, in die Springform legen, dann die Sauce darauf verteilen.

Die Quiche dann für 55 min bei 160° in den Ofen.